"Die Daten der interaktiven Verschuldungskarte basieren auf der Analyse von erlassjahr.de und MISEREOR im jährlich erscheinenden Schuldenreport. Die dort zugrunde gelegte Methodik liegt damit auch der interaktiven Karte zugrunde. Die aktuell dargestellte Karte beruht auf den Analysen im Schuldenreport 2021, dessen Methodik sich wie folgt darstellt:
Im Schuldenreport werden drei Dimensionen von Verschuldung analysiert:
Die für die Analyse zugrunde gelegten Schuldenindikatoren sind:
öffentliche Schulden / Bruttoinlandsprodukt:
Ist der Staat im In- und Ausland stärker verschuldet, als es der Leistungsfähigkeit der ganzen Volkswirtschaft entspricht? Die öffentlichen Schulden sind die expliziten und impliziten Verbindlichkeiten der öffentlichen Hand – von der Zentralregierung bis hin zu öffentlichen Unternehmen. Zu den öffentlichen Schulden gehören aber auch die Schulden privater Unternehmen, für die der Staat eine Garantie ausgesprochen hat.
öffentliche Schulden / jährliche Staatseinnahmen
Ist der Staat im In- und Ausland so hoch verschuldet, dass seine Einnahmen den aktuellen Schuldendienst nicht mehr gewährleisten können?
Auslandsschuldenstand / Bruttoinlandsprodukt
Hat die ganze Volkswirtschaft gegenüber dem Ausland mehr Zahlungsverpflichtungen, als es ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit entspricht? Zu den Auslandsschulden gehören die Verbindlichkeiten sowohl des öffentlichen Sektors als auch des Privatsektors eines Landes gegenüber ausländischen Gläubigern. Der Indikator weist auf die gesamtwirtschaftliche Belastung hin, das heißt, ob eine Volkswirtschaft genug Güter und Dienstleistungen produziert, um ihren Schuldendienst leisten zu können.
Auslandsschuldenstand / jährliche Exporteinnahmen
Sind die Auslandsschulden von Staat, Unternehmen, Bürgerinnen und Bürgern so hoch, dass durch Exporte nicht genug Devisen erwirtschaftet werden können, um die Schulden zu bezahlen? Auslandsschulden können in den meisten Fällen nicht in Landeswährung zurückgezahlt werden. Die Leistung des Schuldendienstes erfordert die Erwirtschaftung von Devisen durch Exporte, Überweisungen von Migrantinnen und Migranten, ausländische Investitionen oder neue Verschuldung.
Schuldendienst / jährl. Exporteinnahmen
Ist der laufende Auslandsschuldendienst von Staat, Unternehmen, Bürgerinnen und Bürgern so hoch, dass durch Exporte aktuell nicht genug Devisen erwirtschaftet werden können, um im laufenden Jahr Zinsen und Tilgung zu bezahlen? Dieser Indikator setzt die jährlichen Zahlungen für Tilgung und Zinsen ins Verhältnis zu den Exporteinnahmen. Er lässt erkennen, ob der jährliche Schuldendienst – unabhängig vom gesamten Schuldenstand – die aktuelle Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft in einem gegebenen Jahr überfordert.
Für jeden der fünf Indikatoren gibt es drei Risikostufen. Die Hinterlegung der Werte in verschiedenen Orange-Tönen lässt erkennen, in welche Stufe der Wert einzusortieren ist. Ein dunkelorange eingefärbter Wert bedeutet, dass alle drei Grenzwerte überschritten werden und der Wert damit in der dritten Risikostufe einzuordnen ist. Werte unter dem niedrigsten Grenzwert sind grau eingefärbt."
Quelle: erlassjahr.de